Transformation Design & Designforschung

Transformationsdesign ist ein gestalterischer Ansatz, der sich mit gesellschaftlichem Wandel befasst. Es geht dabei nicht nur um die Gestaltung von Produkten oder Kommunikationsmitteln, sondern um das aktive Mitgestalten von Veränderungsprozessen in komplexen Systemen – etwa in den Bereichen Umwelt, Energie, Ernährung, Mobilität oder Bildung. Im Zentrum stehen Fragen wie: Wie wollen wir leben? und Wie können wir nachhaltige, gerechte und lebenswerte Zukünfte gestalten?

Das Institut für Designforschung (IDF) an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK) ist ein Ort, an dem Gestaltung als forschende Praxis verstanden wird. Hier wird transdisziplinär gearbeitet – das heißt: Künstler:innen, Designer:innen, Wissenschaftler:innen und Bürger:innen entwickeln gemeinsam Ideen, Prototypen und Interventionen. Der Fokus liegt auf partizipativen Prozessen, gesellschaftlicher Relevanz und experimentellen Formaten, bei denen Design nicht nur als Werkzeug, sondern als Denkweise genutzt wird. Projekte am IDF verbinden Theorie, Praxis und Reflexion und leisten Beiträge zu aktuellen Debatten rund um Nachhaltigkeit, soziale Innovation und kulturellen Wandel.

Energy 4 Agri

Energy 4 Agri“ war ein interdisziplinäres Forschungsprojekt am Institut für Designforschung (IDF) der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK), das inzwischen abgeschlossen ist. Im Zentrum stand die Frage, wie Energie, Landwirtschaft und Gestaltung zukunftsfähig zusammengedacht werden können. Durch künstlerisch-gestalterische Ansätze wurden neue Perspektiven auf nachhaltige landwirtschaftliche Produktionsweisen, Energiekreisläufe und soziale Innovationen entwickelt. Das Projekt hat gezeigt, wie Designforschung dazu beitragen kann, komplexe Herausforderungen im Agrarbereich kreativ und gesellschaftlich wirksam zu adressieren.

Polylog

Das HBK-interne Projekt „POLYLOG – Der Raum für Alle“ diente der Förderung eines offenen, inter- und transdisziplinären Austauschs innerhalb der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK). Ziel war es, durch künstlerisch-partizipative Methoden – wie Posteraktionen, Workshops, Interviews oder Installationen – vielfältige Sichtweisen, Wünsche und Zukunftsbilder von Angehörigen der HBK sichtbar zu machen.

Im Zentrum stand die Frage: Wie kann ein gemeinsames Lernen, Lehren und Gestalten an einer Kunsthochschule gelingen – trotz oder gerade wegen unterschiedlicher Disziplinen, Rollen und Perspektiven?

Das Projekt verstand sich als experimenteller Kommunikationsraum, in dem durch Methoden wie „Research through Design“, Futures Literacy und offene Formate neue Formen der hochschulweiten Kooperation und Teilhabe erprobt wurden. Besonders im Fokus standen dabei auch Themen wie Diversität, Gleichstellung und die gesellschaftliche Rolle von Kunsthochschulen in Zeiten großer Herausforderungen – etwa im Hinblick auf Klimakrise, soziale Gerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit.

SPOON

SPOON ist ein europäisches Forschungs- und Innovationsprojekt, das darauf abzielt, gesunde und nachhaltige Ernährungsgewohnheiten in der Gesellschaft zu fördern. Im Zentrum stehen sogenannte Citizen Science Labs (CSLs), in denen Bürger*innen aktiv in die Datenerhebung und -nutzung eingebunden werden – etwa durch digitale Tools, Fotodokumentationen oder künstlerische Formate. SPOON kombiniert Bottom-up-Ansätze mit wissenschaftlicher und politischer Expertise, um innovative Lösungen gegen Lebensmittelverschwendung, für bewussteren Konsum und eine gesündere Ernährung zu entwickeln. Ziel ist es, nicht nur individuelles Verhalten zu verändern, sondern auch strukturelle Impulse für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem zu setzen.

Industrial Design